• Werk-Details
  • Klaviertrio (1921)

Rebecca Clarke 1886-1979

Die hierzulande völlig unbekannte englische Bratschistin Rebecca Clarke wurde im englischen Harrow geboren. Sie darf als namhafteste britische Komponistin der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts gelten. Ihr Werk ist eher schmal und umfasst 58 Lieder und 24 Instrumentalwerke. Der Kammermusik widmete sich die angesehene und weitgereiste Bratscherin (sie trat u.a. mit Rubinstein, Thibaud, Heifetz, Schnabel, Szigeti auf) in einer Bratschensonate (1919) und im Klaviertrio, ihren wohl bedeutendsten Kompositionen. Beide Werke entstanden für Kompositionswettbewerbe von Mrs. Elizabeth Sprague Coolidge; beide gelangten in den zweiten Rang (die Sonate hinter einer Suite von Ernest Bloch) – und stellten sich zum grossen Erstaunen der Jury als Werke einer Frau heraus! Das Trio darf als Clarkes Meisterwerk gelten. Sie entwickelt darin lange und kräftige Passagen aus kleinsten melodischen Fragmenten und zeigt eine Vorliebe für komplizierte Rhythmen. Der Komponistin wurden ein scharfes Denkvermögen, ein spitzer Humor und grosse Energie nachgesagt. All dies spürt man im Trio, dessen musikalische Sprache bei aller persönlichen Prägung Debussys „Impressionismus“, Blochs Leidenschaft und aus englischen Volksliedern abgeleitete Melodik verschmilzt.
Moderato ma appassionato
Andante molto semplice
Allegro vigoroso