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  • «Aimons-nous!» für Singstimme und Klavier (Text: Jules Barbier)

Charles Gounod 1818-1893

Die meisten französischen Komponisten des 19. Jahrhunderts pflegten das Kunstlied. Von Gounod liegen neben fünf Sammlungen mit zwanzig Liedern aus den Jahren 1867 bis 1880 weitere aus der Frühzeit und solche religiösen Charakters (Chants sacrés) vor. Da Gounods Schaffen von der Melodie bestimmt ist, fiel es ihm nicht schwer, «Mélodies» (so der Titel der frühen, in Rom entstandenen Lieder) zu schreiben. Diese frühen Lieder, welche eine Erneuerung der damals zur Banalität herabgesunkenen französischen Romanzen bildeten, sind reich an Gefühlsgehalt. Bereits damals, erst recht aber in den späteren Liedern, wird neben der melodischen Linie ein neuer Deklamationsstil bedeutsam, welcher die musikalische Phrase mit der literarischen verschmilzt. Die musikalisch bekanntlich nicht einfach zu behandelnde französische Sprache gewinnt aus dieser Deklamation ihren natürlichen Fluss. Dies weist bereits auf Debussy (Pelléas et Mélisande) voraus.