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• Christian Gerhaher, Bariton (München)

Wer Christian Gerhaher in seiner Paraderolle, dem Papageno, gesehen hat, vor kurzem etwa in der Achim Freyer-Inszenierung in Schwetzingen bzw. an der Opéra du Rhin (Mulhouse/Strasbourg) (auch auf Arte zu sehen), käme wohl nicht darauf, dass dieser hervorragende Sänger und Schauspieler Philosophie studiert und in Medizin promoviert hat. Daneben lief bei dem 1969 geborenen Bayern immer schon das Gesangsstudium. In München besuchte er die Opernschule der Hochschule für Musik – auch da war bereits Papageno seine Rolle (unter Colin Davis). Kurse bei Helmut Deutsch (zusammen mit Gerold Huber), Dietrich Fischer-Dieskau, Elisabeth Schwarzkopf und Inge Borkh folgten. Sein Lied-Debut in New York und bei der Schubertiade Feldkirch 1998 waren grosse Erfolge, die sich auch im Bereich Lied in ganz Europa fortsetzten: Unmöglich, alle Orte und Festivals aufzuzählen, an denen er in den letzten Jahren erfolgreich aufgetreten ist. Andere Konzertpartien: Johannes-Passion (unter Rousset in Turin) und Matthäuspassion (mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra), Martins Jedermann-Monologe in Dresden unter Janowski oder «Lieder eines fahrenden Gesellen» in Salzburg. Bachs Weihnachtsoratorium unter Pinnock und h-moll-Messe mit Tate werden folgen, ebenso das Brahms-Requiem und Haydns «Schöpfung» (Harnoncourt). Im Opernfach war Gerhaher 1998–2000 in Würzburg engagiert. Er sang im Festspielhaus Baden-Baden in «Così fan tutte» – und war immer wieder Papageno. Die Einspielung von Schuberts «Winterreise» mit Gerold Huber erhielt höchstes Lob («Sie zählt zu den besten, die je auf Platte erhältlich waren.»). Inzwischen sind die «Vier ernsten Gesänge» von Brahms und die Jedermann-Monologe neben ausgewählten Schubert-Liedern eingesungen – «Die schöne Müllerin» ist in Planung.