• Ensemble-Details
  • Schumann Quartett

Besetzung

Das Schumann Quartett ist dort angekommen, wo alles möglich ist, weil man auf Sicherheiten verzichtet. Das schließt auch das Publikum mit ein, das sich Abend für Abend auf alles gefasst machen muss: „So wirklich entwickelt sich ein Werk nur live“, sagen sie, „das ist ‚the real thing’, weil wir vorher selbst nie wissen, was passiert. Spätestens auf der Bühne fällt jede Imitation weg, man wird automatisch ehrlich zu sich selbst. Dann kann man in der Musik eine Verbindung mit dem Publikum herstellen, kommunizieren.“ Die Live-Situation wird in naher Zukunft noch weiter aufgeladen: Sabine Meyer, Menahem Pressler, Andreas Ottensamer und Anna Lucia Richter zählen zu den aktuellen Partnern der Vier.

Ein Highlight der 19/20 Saison ist weiterhin die bereits im Dezember 2016 begonnene, drei Jahre währende Residenz bei der Chamber Music Society des Lincoln Centers, in New York City. Des Weiteren wird das Quartett zweimal in den USA auf Tour gehen, zu Gast bei Festivals in Deutschland, Frankreich, in der Schweiz und den Niederlanden sein und Konzerte in den großen Musikmetropolen München, Hamburg, London, Berlin und Madrid spielen. Sie sind Teil der Opernproduktion „Inferno“ der Oper Frankfurt und freuen sich auf ihre alljährlichen zwei Konzerte im Rahmen ihrer langjährigen Residenz im Robert-Schumann-Saal in Düsseldorf.

Ihr Album „Intermezzo“ (2018 | Schumann, Reimann mit Anna-Lucia Richter und Mendelssohn Bartholdy) erfreut sich national und international bester Resonanz, und erhielt den Opus Klassik in der Kategorie Quintett 2019. Somit wird es als würdiger Nachfolger ihres preisgekrönten „Landscapes“ Albums gefeiert, in dem sie den eigenen Wurzeln nachspürten und Werke von Haydn, Bartók, Takemitsu und Pärt kombinierten. Letzteres wurde unter anderem mit 5 Diapasons sowie dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2017 ausgezeichnet und war Editor’s choice beim BBC Music Magazine. Für ihr vorhergehendes Album mit Werken von Mozart, Ives und Verdi wurde dem Schumann Quartett bereits als BEST NEWCOMER 2016 der BBC Music Magazine Award in London verliehen. Auf dem 2019 erschienen Album „Chiaroscuro“ kontrastiert das Quartett Mozarts Quartettbearbeitungen der Fugen aus Bachs „Wohltemperiertem Klavier“ mit Werken von Mendelssohn, Webern, Schostakowitsch, Glass und Janáček.

Seit ihrer frühesten Kindheit spielen die drei Brüder Mark, Erik und Ken Schumann zusammen. 2012 ist die in Tallinn geborene und in Karlsruhe aufgewachsene Liisa Randalu als Bratschistin dazu gekommen. Immer wieder bemerken Außenstehende, wie stark die Bindung zwischen ihnen ist. Die Vier genießen die nonverbale Kommunikation, „ein Blick, und ich weiß, wie er/sie die Musik in dem Moment spielen möchte“. Unterschiedliche Persönlichkeiten treten deutlicher hervor, gleichzeitig entsteht in jedem musikalischen Werk ein gemeinsamer Raum, findet eine geistige Metamorphose statt. Vielleicht sind diese Offenheit und Neugierde die entscheidenden Einflüsse von Lehrern wie Eberhard Feltz, dem Alban Berg Quartett oder Partnern wie Menahem Pressler.

Lehrer, musikalische Partner, Preise, Veröffentlichungen – gerne werden Stufen konstruiert um herzuleiten, warum viele das Schumann Quartett heute zu den besten überhaupt zählen. Die Vier fassen solche Daten eher als Begegnungen auf, als Bestätigung für ihren Weg. Sie empfinden die musikalische Entwicklung der letzten zwei Jahre als Quantensprung. „Wir haben Lust darauf, es bis zum Äußersten zu treiben, zu probieren, wie die Spannung und unsere gemeinsame Spontaneität trägt", sagt Ken Schumann, der mittlere der drei Schumann Brüder. Versuche, ihnen einen Klang, eine Position, eine Spielweise zuzuordnen, hebeln sie charmant aus, lassen allein die Konzerte für sich sprechen. Und Kritiker geben ihnen recht: „Feuer und Energie. Das Schumann Quartett spielt umwerfend gut [...] zweifellos eine der allerbesten Formationen der jetzigen Quartettblüte, […] blitzende Virtuosität und Überraschungsbereitschaft“ (Harald Eggebrecht in der SZ). Ausreichend Raum für nächste Abenteuer, also.

Auftritte

  • 25.8.2020
  • Stadtcasino Basel, Musiksaal
  • Extrakonzert
  • Eröffnungskonzert Neues Stadtcasino
  • mit Novus String Quartet