Concerts Season 1927-1928

  • 21.2.1928
  • 20:15
  • 2.Season
Stadtcasino, Hans Huber-Saal

Basler Künstler (Basel) Julius Weismann (Freiburg i. Br.), piano

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Als Beethoven zwölf Jahre nach Mozart ebenfalls ein Klavierquintett mit Bläsern plante, nahm er sich – natürlich! – jenes Werk zum Muster. Einzig die Kadenz im letzten Satz geht ganz auf seine Rechnung. Bei einer Aufführung improvisierte Beethoven sogar so ausgiebig, dass er die mitwirkenden Bläser verärgerte. Der Klavierpart ist generell solistischer als bei Mozart und entspricht dem neuen Klavierstil; die Bläserparts sind eher im Serenadenstil gehalten. Die Formsicherheit und der klangliche Einsatz der Blasinstrumente zeigen die kompositorischen Fähigkeiten des jungen Beethoven. Eng an sein Vorbild schliesst sich Beethoven an, wenn er mozartsche Themen anklingen lässt, allerdings nicht aus dem Quintett. Das Thema des Andante nimmt unüberhörbar Zerlines Arie Batti, batti, o bel Masetto aus Don Giovanni auf, während das Jagdthema des Finalrondo eine Variante von Mozarts Thema im Finale des Es-dur-Klavierkonzerts KV 482 darstellt.

Ludwig van Beethoven 1770-1827

Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott, Es-dur, op. 16 (1796)
Grave – Allegro ma non troppo
Andante cantabile
Rondo: Allegro, ma non troppo

Heinrich Kaspar Schmid 1874-1953

Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott, B-dur, op. 28
Allegro
Grazioso amabile
Moderato – Allegro giusto

Julius Weismann 1879-1950

Divertimento für Klarinette, Horn, Fagott und Klavier, F-dur, op. 38
Tempo di marcia
Allegretto
Vivace ed agitato
Largo espressivo
Allegro molto moderato