Mozarts Oboenquartett entstand zur Zeit des Idomeneo und wurde ebenfalls in München uraufgeführt. Es steht genauso zwischen den Flötenquartetten der Jahre 1777/78 und dem Klarinettenquintett von 1789 wie Idomeneo zwischen den Jugendopern und den späten dramatischen Werken. Trotz seiner Knappheit entwickelt es höchste kammermusikalische Arbeit, mag auch die Oboe oft konzertant hervortreten. Im hellen Kopfsatz, im klagenden Adagio in d-moll und im munteren, im Mittelteil geradezu polyrhythmischen Finalrondo gibt sie den Ton an und entzückt durch Melismen und heitere Eingänglichkeit.