Das 11. Quartett ist dem Andenken Wassili Schirinskis gewidmet, eines Jugendfreunds, der auch als langjähriger 2. Geiger im Beethoven-Quartett (es hatte bis dahin alle Quartette Schostakowitschs ausser dem ersten uraufgeführt) mit dem Komponisten eng verbunden war. Es ist kein umfangreiches und heroisches Trauerstück geworden, sondern bildet in originell aphoristischer Suitenform eine Huldigung an den vielseitigen Musiker Schirinski. Die kurzen, attacca ineinander übergehenden Stücke enden jeweils morendo im Pianissimo. Natürlich ist die Elegie Trauermusik, aber auch andere Sätze wie das Rezitativ mit seiner Choralanspielung nehmen diese Trauer auf. Wieder andere wie das durchweg leise gehaltene Scherzo, die Etüde oder die Humoreske (ein Satztitel, der in einem Werk der Trauer irritiert) spielen mit Facetten des Lebens und des Lebensendes, von Lebenssinn und Vergeblichkeit. Schostakowitsch geht von einem in der Introduktion vom Cello vorgestellten mottoartigen Motiv aus. Das Werk verzichtet auf reine Tonalität und signalisiert Schostakowitschs damaliges Interesse an anderen Kompositionstechniken: Er beginnt sich intensiv mit der Zwölfton- und Reihentechnik auseinanderzusetzen.
Schumanns Schaffen verlief in der Frühzeit in Schüben: Auf die Klavierjahre folgten das Liederjahr 1840, das Sinfoniejahr 1841 und das Kammermusikjahr 1842. Doch hatte Schumann bereits 1838/39 an die Komposition von Streichquartetten gedacht, ja wohl auch mit der Komposition begonnen. An Clara schrieb er am 11. Februar 1838: „Auf die Quartette freue ich mich selbst, das Klavier wird mir zu enge, ich höre bei meinen jetzigen Kompositionen oft noch eine Menge Sachen, die ich kaum andeuten kann, namentlich ist es sonderbar, wie ich fast alles kanonisch erfinde.“ Ehe er seine Idee 1842 mit gleich drei Quartetten in die Tat umsetzte, studierte er eingehend die Quartette Mozarts und Beethovens. Auch die Quartette Mendelssohns, dessen drei Quartette op. 44 1837/38 entstanden, fehlten nicht. Ihm widmete er seine neuen Werke - und hält sich auch formal mehr an diese Vorbilder als etwa an Beethoven. Noch 1847, als er sich mit der Komposition von Klaviertrios wieder der Kammermusik zuwandte, freute er sich an seinen einzigen Streichquartetten: „Ich betrachte sie noch immer als mein bestes Werk der früheren Zeit, und Mendelssohn sprach sich oft in demselben Sinne aus.“ Das 3. Quartett darf wohl als Höhepunkt gelten (Mendelssohn gab allerdings bei der ersten privaten Aufführung der Nr. 1 den Vorzug.), ist es doch auch das schwungvollste der drei. Innerhalb dieses Werks dürfte der 2. Satz der ungewöhnlichste sein, ein Pseudo-Scherzo, das sich zu einer Variationenfolge in fis-moll entwickelt. Vor dem heiteren Finale, das von sanglichen Einschüben unterbrochen wird, erklingt ein ebenfalls rondoartig angelegtes Adagio in D-dur, das von ausdrucksvoller Lyrik geprägt ist.