There is no single word that describes their style: they’ve created their own. Their traditional repertoire does not suffer from their engagement with other genres; rather, their free association with diverse styles brings a productive excitement to their music. From the beginning, the complexity of their oeuvre has been greeted enthusiastically by audiences and critics.
After studies with the Quatuor Ysaÿe in Paris and with Gábor Takács, Eberhard Feltz and György Kurtág, the quartet had an unprecedented victory at the ARD Music Competition 2004. This marked the beginning of their rise, which has culminated in numerous prizes and awards. The Quatuor Ebène’s concerts are marked by a special elan. With their charismatic playing, their fresh approach to tradition and their open engagement with new forms, the musicians have been successful in reaching a wide audience of young listeners; they communicate their knowledge in regular master classes at the Conservatoire Supérieur Paris.
The quartet was one of the award winners of the Borletti-Buitoni Trust in 2007 and received support from the BBT between 2007 and 2017. In 2005, the ensemble won the Belmont Prize of the Forberg-Schneider Foundation. Since then, the Foundation has worked closely with the musicians, who are performing on instruments chosen with and loaned by Gabriele Forberg-Schneider since 2009.
Bartóks erstes offizielles Quartett – ihm waren von 1896 bis 1899 drei Quartette vorangegangen, deren letztes unter dem Einfluss von Brahms stand – gehört in die Übergangsphase zum eigentlichen Personalstil. Das schon ab 1907 geplante Werk gehört in die gleiche Schaffensphase wie das lange verschollene 1. Violinkonzert (uraufgeführt 1958 durch H. Schneeberger und P. Sacher in Basel), das Bartók für seine frühe Liebe, die ungarische Geigerin Stefi Geyer – wer hätte nicht für sie geschwärmt! – geschrieben hatte und dessen ersten Satz er später in den „Zwei Porträts“ op. 5 für Orchester wieder verwendete. Das Stefi Geyer-Motiv, welches dort die Grundlage für die Polyphonie des Satzes bildet, tritt in einer Moll-Variante mit zwei absteigenden Sexten (dis - fis / ais – c) auch im Eingangs-Lento des Quartetts auf. Bartók hat es als Begräbnisgesang beschrieben und scheint darin zugleich Abschied von seiner Jugendliebe und von der Spätromantik nehmen zu wollen. Erstaunlicherweise spielt er auch im ersten Satz des rund acht Jahre später geschriebenen 2. Quartetts nochmals darauf an. Bartók hält sich im 1. Quartett nicht mehr an vorgegebene Formschemata, weder im Grossen noch im Detail der einzelnen Sätze. Das mit einem Doppelkanon beginnende Quartett steigert die Schnelligkeit der Teile immer mehr und gipfelt am Ende des Schlusssatzes in wilder Energie. Dass dabei das Cello mehrfach ein pentatonisches Bauernlied zitiert, zeigt, dass Bartók bereits damals unter dem Eindruck der ungarischen Volksmusik stand, die ihn sein Leben lang nicht verlassen hat. Als ein Zeichen der Zeit wird man die bei ihm auch später beliebten Ostinati werten dürfen, wie sie im Allegretto auftauchen. Ist das Werk zwar noch kein typischer Bartók, so deuten doch viele Elemente das an, was später seine Kunst ausmachen wird, auch wenn hier noch einige Romantizismen einwirken. Das Quartett wurde erst am 19. März 1910 vom Waldbauer-Quartett im Rahmen eines reinen Bartók-Programms aufgeführt – das Quartett hatte an der Einstudierung des schwierigen Werks fast ein Jahr lang gearbeitet.
Sechs Jahre zuvor, am 5. März 1904, gelangte das einzige Streichquartett von Ravel zur Uraufführung, der seinerseits sechs Jahre älter war als Bartók. Wie um die Parallele zu vervollständigen, war auch dieses Quartett in den vorangehenden zwei Jahren (Dezember 1902, Sätze 1 und 2, bis April 1903, Sätze 3 und 4) entstanden und musste fast ein Jahr auf die Uraufführung warten. Diese rief verschiedene, z.T. heftige Reaktionen hervor: Debussy war begeistert, Ravels Lehrer und Widmungsträger Fauré fand einiges zu kritisieren, und die Klassizisten, die den Rom-Preis zu vergeben hatten, konnten gar nichts damit anfangen. Deshalb wurde Ravel 1905 die Teilnahme am Rompreis-Wettbewerb verwehrt. Dies hatte allerdings Konsequenzen: der Direktor Dubois wurde entlassen, und Fauré wurde sein Nachfolger – was ein Streichquartett nicht alles auslösen kann! Ravel hielt sich in diesem frühen Werk – er empfand es als Abschluss seiner Studienzeit – zwar an das Vorbild Debussys, und doch ist ein eigenständiges Werk entstanden, besonders in der Ableitung der meisten Gedanken aus den Themen des 1. Satzes und der Wiederaufnahme früherer Motive, insbesondere im 3. und 4. Satz. Eigenständig ist auch die Klanglichkeit, vor allem im 3. Satz, der mit seinen Tempo- und Tonartwechseln rhapsodischen Charakter aufweist. Die besonderen Klänge werden durch spezielle Spielweise, nicht zuletzt in hohen Lagen, bewirkt. Im Finale, das auf einem chromatischen Fünftonmotiv beruht, lässt Ravel, der Sohn einer Baskin, die baskische Tanzrhythmik des Zortzico anklingen (Abwechslung von Fünfer- und Dreiertakt), variiert diese allerdings selbständig.
rs