Konzerte Saison 2012-2013

  • 16.10.2012
  • 19.30
  • 87.Saison
  • Zyklus B
Stadtcasino Basel, Hans Huber-Saal

Christoph Prégardien, Tenor Hilko Dumno, Klavier

Christoph Prégardien, 1956 in Limburg geboren, studierte in Stuttgart und Frankfurt, hier unter anderem Liedgesang mit Hartmut Höll. Natürlich hat auch er Opernpartien an grossen europäischen Häusern gesungen (Tamino, Don Ottavio, Tito, Almaviva, Fenton), doch liegt seine Haupttätigkeit im Konzert (Oratorien und Passionen) und insbesondere beim Lied. Er hat ein breites Repertoire mit seinen bevorzugten Begleitern Andreas Staier und Michael Gees weltweit dargeboten und auch auf CD aufgenommen. Im Herbst 2008 und 2010 war er mit den genannten Pianisten bei uns zu erleben. Seine Interpretationen von Schuberts sogenanntem „Schwanengesang“, erweitert durch Seidl-Lieder, und die „Die schöne Müllerin“ wurden begeistert applaudiert. Ein wichtiger Aspekt im musikalischen Leben Prégardiens ist die intensive und vielfältige pädagogische Arbeit. Von 2000 bis 2005 leitete er eine Klasse an der Hochschule für Musik und Theater Zürich. Seit 2004 ist er Professor an der Musikhochschule Köln.

Hilko Dumno studierte Klavier, Kammermusik und Liedinterpretation in Detmold und Frankfurt, unter anderem bei Gregor Weichert, Tabea Zimmermann und Charles Spencer. Er ist als Liedpianist mit den beiden heutigen Interpreten oder mit Christine Schäfer und weiteren beim Schleswig-Holstein-Festival, an der Schubertiade Schwarzenberg oder beim Musikfestival Dresden aufgetreten. Seit 2001 unterrichtet er Liedgestaltung in Frankfurt und seit 2009 auch in Köln.

Zusammen mit Julia Kleiter und Christoph Prégardien hat Hilko Dumno Wolfs „Italienisches Liederbuch“ aufgenommen; die CD (Challenge Classics) ist 2010 zu Wolfs 150. Geburtstag erschienen.

... Auch Nachtstück nach dem Gedicht des 1836 im Selbstmord endenden Schubertfreundes Mayrhofer spricht von Todessehnsucht. Wunderbar die abwärts führende Melodie zu den Worten «so nimmt der Alte seine Harfe und schreitet und singt waldeinwärts und gedämpft»...
Schumanns Opus 39 („mein Allerromantischstes“) darf man einen der grandiosesten Liederzyklen nennen, zumindest unter denen, welche nicht novellenhaft eine Geschichte zu erzählen scheinen (wie Schuberts Müllerin oder Winterreise und Schumanns Dichterliebe). Über diese Lieder muss man nichts sagen; sie wirken von alleine und lassen all das aufblühen, was wir uns unter Romantik vorstellen. Sie wirken mit dem, was Eichendorffs lyrische Sprache ausmacht: mit einem vollen, mal verhaltenen, mal überschwenglichen Klang zum Ausdruck romantischer Gefühle. Schumann hat die Gedichte nicht selber ausgewählt hat, sondern auf eine Zusammenstellung Claras von 13 Gedichten aus dem Jahre 1837 zurückgegriffen. Das Lied Wem Gott will rechte Gunst erweisen aus dem Taugenichts hat er komponiert, aber ausgeschieden und später separat veröffentlicht (op. 77/1). Die Schumanns haben Eichendorff anlässlich ihrer Konzertreise nach Wien im Dezember/Januar 1846/47 getroffen.

Hugo Wolf 1860-1903

Aus dem «Italienischen Liederbuch» (Text von Paul Heyse)
Ein Ständchen Euch zu bringen
Was für ein Lied soll dir gesungen werden
Schon streck ich aus im Bett die müden Glieder
Ihr seid die Allerschöneste
Hoffärtig seid ihr, schönes Kind
Geselle, wollen wir uns in Kutten hüllen
Wir haben beide lange Zeit geschwiegen

Franz Schubert 1797-1828

«Willkommen und Abschied», D 767 (1822)
«Nachtstück», op. 36/2, D 672 (Text: Johann Mayrhofer) (1819)
«Der Wanderer an den Mond» (J. G. Seidl), D 870 (1826)
Wandrers Nachtlied: «Über allen Gipfeln», D 768 (1824)
«Im Frühling», Nachl. Lfg. 25 (Text von Schulze)
«Auf der Brück», op. 93,2 (Text von Schulze)

Robert Schumann 1810-1856

Liederkreis (J. v. Eichendorff), op. 39 (1840)
In der Fremde
Intermezzo
Waldesgespräch
Die Stille
Mondnacht
Schöne Fremde
Auf einer Burg
In der Fremde
Wehmut
Zwielicht
Im Walde
Frühlingsnacht