The quartet currently performs at major venues both in the Czech Republic and abroad (Wigmore Hall London, Musikverein Wien, Konzerthaus Berlin, Théâtre des Champs-Elysées Paris, The Frick Collection New York, Seoul Art Center, Rudolfinum and others), and is regularly invited to festivals such as the Salzburger Festspiele, Luzerne Festival, Rheingau Musik Festival, Kammermusikfest Lockenhaus, and the Prague Spring. The group has had the privilege of working with the outstanding artists: Jean-Yves Thibaudet, Alexander Melnikov, Vadim Gluzman, Isabel Charisius, Pietro de Maria, Reto Bieri, Danjulo Ishizaka and others.
The members of the quartet put a lot of stress on the inspiring and sometimes challenging choice of their concert repertoire. In 2012 and 2015, the ensemble performed in a sole evening the complete of Bartók’s six string quartets in Maggio Musicale Fiorentino and in Swedish Upsala. In 2014, the four presented a premiere of The Songs of Immigrants by Slavomír Hořínka in Konzerthaus Berlin. In 2019 the quartet added a new CD in its discography featuring the music of the persecuted Jewish composers H. Krása, V. Ullmann, E. Schulhoff and P. Haas on the Supraphon label.
Since 1998 the quartet bears the name of the violinist and director of a music conservatory in Prague, Antonín Bennewitz (1833-1926) who contributed greatly to the establishment of the Czech violin school. The most significant musicians who count among his disciples are Otakar Ševčík and František Ondříček and above all Karel Hoffman, Josef Suk and Oskar Nedbal who, under Bennewitz’s influence, formed the famous Bohemian Quartet.
Mit dem 1890 komponierten 2. Streichquintett hielt Brahms, noch keine sechzig Jahre alt, sein Schaffen für abgeschlossen. Doch da verliebte er sich noch einmal, diesmal – anders als früher – nicht unglücklich, in eine «junge Dame». Er nannte sie «Fräulein Klarinette». Der Grund für diese späte «Entdeckung» des ihm natürlich längst bekannten Instruments war die Kunst des Soloklarinettisten der Meininger Hofkapelle, Richard Mühlfeld (1856-1907). Brahms hörte ihn im März 1891 und schrieb aus Meiningen an die von ihm viel früher geliebte und inzwischen 71 Jahre alte Clara Schumann: «Man kann nicht schöner die Klarinette blasen, als es der hiesige Mühlfeld tut.» Mühlfeld, dessen Wohnhaus in Meiningen heute als «Ernestiner Hof» ein hübsches Hotel ist, verdanken wir also Brahms’ späten Schaffensschub, bei dem er vor allem für die Klarinette (Trio op. 114/1891, Quintett op. 115/1891, 2 Sonaten op. 120/1894) und für sein eigenes Instrument, das Klavier, die wunderbaren späten Klavierstücke op. 116 bis 119 schrieb. Dazu kommen, nun wirklich als Abschluss des Schaffens, die «Vier ernsten Gesänge» op. 121 (1892 und 1896) und die Orgelvorspiele op. 122. Fast alle diese späten Werke pflegen einen verinnerlichten Ton (den einen oder anderen Ausbruch und gewisse Herbheiten darf es allerdings noch geben) und verbinden Klangschönheit mit Melancholie und einer Art resignativer Heiterkeit. Dies gilt besonders für das Klarinettenquintett, das gegenüber dem Trio freundlicher wirkt, was wohl auch an der Besetzung liegt. Doch kann man hier auch Leidenschaftlichkeit, männliche Kraft, ja Freude hören. Vielleicht kommt diese Spannung im Gegenpol der beiden bestimmenden Tonarten h-moll und D-dur zum Ausdruck. Brahms arbeitet hier besonders stark mit der «entwickelnden Variation», die Schönberg bei ihm so sehr bewunderte. Die Themen werden variierend entwickelt; so greift etwa das Finale, nun ein echter Variationensatz, auf den 3. Satz (ein Andantino statt einem Scherzo) zurück und führt ihn in Abwandlungen weiter. Ganz zum Schluss greift Brahms zurück auf den Beginn des Werkes mit seinem viertaktigen «Motto» aus zwei Motiven, aus denen alle Themen des Werks abgeleitet sind. Der Tod hatte für Brahms, wie schon das viel frühere «Deutsche Requiem» (1868) zeigt, offensichtlich nichts Schreckhaftes. Die vielleicht letzten von ihm komponierten Töne galten in den «Vier ernsten Gesängen» den Worten: «Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die grösste unter ihnen.» In Ausdruck und Kantilene sind sie manchen Stellen im Quintett ähnlich. Es war wohl tatsächlich diese letzte Liebe zum «Fräulein Klarinette», welche diese Spätblüte möglich machte.
Dvořák war seit 1877 stark von Brahms beeinflusst und sah sich in Freundschaft durch den Älteren gefördert. Nur wenige Jahre nach dessen Klarinettenquintett schrieb er das G-dur-Quartett in der kurzen Zeit zwischen Anfang November und dem 9. Dezember 1895, ein halbes Jahr nach seiner zweiten Rückkehr aus New York. Zuvor war er nicht zur Arbeit, auch nicht zur Vollendung des As-dur-Quartetts op. 105, das er in New York begonnen hatte, imstande gewesen. Jetzt war alles anders: «Ich bin jetzt sehr fleissig. Ich arbeite so leicht und es gelingt mir so wohl, dass ich es mir gar nicht besser wünschen könnte.» Diese «erste Komposition nach der zweiten Rückkehr aus Amerika», wie der Komponist auf dem Titelblatt festhielt, lässt die neue Stimmung erahnen. Die Melodien- und Klangseligkeit des «Amerikanischen Quartetts» op. 96 ist zurückgedrängt und man beobachtet verstärkte motivische Arbeit; im Formalen ist trotz dem grossen Umfang des Werks alles konzentriert und durchgearbeitet. Der Kopfsatz, den Ludwig Finscher einen «der subtilsten Sätze, die Dvořák geschrieben hat» nennt, beginnt mit zwei signalhaften Motiven und ist durch harmonischen Reichtum bemerkenswert. Slawische Klanglichkeit verbindet sich mit sorgfältiger motivischer Arbeit. Das pathetische Adagio ist voller Emotionalität; es steht in Es-dur mit häufigem Wechsel nach Moll und ist als freier Variationssatz gestaltet. Das Scherzo in h-moll ist von slawischer Volksmusiknähe geprägt; es weist zwei Trio-Abschnitte auf: einen kantablen in As-dur und einen ländlerartigen in D-dur. Pentatonische Motive lassen Erinnerungen an «Amerikanisches» wach werden. Höhepunkt ist das Finale, welches auch das in der Romantik so schwierige Problem des Schlusssatzes formal klug löst. Nach einer Andante-Einleitung, die in der Mitte des Satzes wiederkehrt, greift es – typisch für die Spätromantik – Motive des Kopfsatzes auf, stellt sie aber in überraschende Zusammenhänge und Gegenüberstellungen, was aber auch schon kritisiert worden ist. Die Uraufführung des G-dur-Quartetts durch das Böhmische Quartett (mit Josef Suk, Dvořáks Schüler und zukünftigem Schwiegersohn, an der 2. Geige) fand erst im Oktober 1896 statt. Über ein halbes Jahr zuvor hatten Brahms und Dvořák miteinander die Wiener Erstaufführung der Sinfonie «Aus der Neuen Welt» gehört.