Das Trio in C-dur «ist insgesamt knapper und weniger aufwendig formuliert und steht seinen beiden Vorgängern an Bedeutung ein wenig nach. Sein erstes Allegro setzt gleichwohl sehr energisch im punktierten fanfarenartigen Unisono der drei Instrumente ein. Dieses markante Motiv kehrt gegen Ende der Exposition wieder und prägt sodann im imitatorischen Nacheinander den ersten Teil der Durchführung. Ruhender Mittelpunkt des Werkes ist zweifellos das melodisch strömende Andante cantabile (F-dur), in dem ausdrücklich und intensiv auch das Violoncello solistisch in den Vordergrund treten darf. Im Finale schliessen sich die beiden Streichinstrumente noch wesentlich enger zusammen und bilden oft einen gemeinsamen Widerpart gegen das Klavier. Der Mittelteil weicht pathetisch nach c-moll aus und ist in abgeschlossener überschaubarer Dreiteiligkeit von seiner verspielten Umgebung abgehoben» (A. Werner-Jensen).
«Als wollte Beethoven darauf aufmerksam machen, dass sich das Klavier im Klaviertrio nicht nur den Streichern unterzuordnen habe, lässt er das B-dur-Trio op. 97 mit dem Klavier allein beginnen, was er nie zuvor gewagt hatte. Allerdings forderte er vom Klavier ein dolce. Das Werk scheint die Summe der Klaviertrio-Komposition bei Beethoven darzustellen - in der Fülle der kompositorischen Gedanken, der Kraft des Emotionellen und in der Ausgeglichenheit des Klangbildes wie der Formfügung. Die Tatsache, dass Beethoven dieses Werk seinem zeitweiligen Schüler Erzherzog Rudolph von Österreich widmete, trug ihm den an sich nichtssagenden Titel Erzherzogtrio ein» (W.-E. von Lewinski im Beiheft zur CD-Neuausgabe sämtlicher Beethoven-Trios mit dem frühen Beaux Arts Trio). Immerhin ist der Titel des Werkes würdig, und er stellt es zu Recht im Anspruch auf die gleiche Stufe wie die ebenfalls dem Erzherzog gewidmete Missa Solemnis, die Hammerklaviersonate oder die Grosse Fuge.
rs