Wer sich am Ende des 18. Jahrhunderts als Komponist profilieren wollte, veröffentlichte als erstes Werk eine Serie von Streichquartetten. Bei Beethoven hätte man eher Klaviersonaten erwartet (sie wurden das op. 2), doch trat er – es wirkt wie ein Kompromiss – 1795 mit drei Klaviertrios hervor. Natürlich hatte er zuvor eine beträchtliche Anzahl von Kompositionen geschrieben; das op. 1 war auch nicht sein erster Beitrag zur Gattung Klaviertrio. So verwundert es nicht, dass es reife Werke sind, die der Komponist bewusst zu seinem Opus 1 bestimmt hat. Erstmals erklungen sind sie wohl Ende 1793 bei einer Abendgesellschaft des Widmungsträgers, des Fürsten Lichnowsky, wo sie laut Ries Sensation machten. Auch der anwesende Haydn war beeindruckt, riet allerdings Beethoven, das c-moll-Trio nicht in Druck zu geben – was diesen eher verstimmte. Weshalb Haydn abriet, ist nicht klar. Für den Druck wurden die drei Trios nochmals überarbeitet. Mit seinem op. 1 hat Beethoven (trotz Haydn und Mozart) die Gattung Klaviertrio erst richtig begründet. Er fügte gegenüber Haydn und Mozart an dritter Stelle einen Tanzsatz ein, wie er bei Streichquartetten üblich war. Typisch für Beethoven ist zudem, dass es sich dabei um ein Scherzo und nicht um ein Menuett handelt, obwohl die Bezeichnung noch so lautet. Das Stück in der „Beethoven-Tonart“ c-moll ist gewiss das dramatischste und fortschrittlichste der drei. Man hat mit ihr „Ausdrucksregionen des Düsteren, Tragischen und Wilden“ verbunden (A. Werner-Jensen). Diese gelten für den Kopfsatz, der sein Hauptthema erst nach einem unisono geführten Einleitungsmotto vorstellt, insbesondere in der Durchführung, und für das Finale. Doch werden sie im Kopfsatz durch das zweite Thema („dolce“) und dann durch die Variationen des Andante gleichsam entschärft. Auch das Scherzo spielt das Dämonische nicht aus; im Trio (C-dur) werden gar helle Töne angeschlagen. Auch der Schlusssatz wendet sich ganz am Ende wieder C-dur zu und endet pianissimo – gewiss eine Überraschung in einem beethovenschen c-moll-Werk.
Wäre nicht das beliebte Dumky-Trio, Dvoráks f-moll-Trio hätte es leichter, seine Meisterschaft zu erweisen. Das etwa vierzigminütige Werk darf als eines der gelungensten und persönlichsten Kammermusikwerke des Komponisten gelten. Die von der Tonart vorgegebene Düsterheit verbindet sich mit Klangschönheit, insbesondere im As-dur-Klagegesang des Adagio, der die Leidenswelt des Kopfsatzes wieder aufnimmt. Das Scherzo steht in cis-moll und war ursprünglich an der traditionellen dritten Stelle geplant. Das furiantähnliche Finale macht sich die Spannung von cis-moll und f-moll zunutze und bricht sich erst nach mehreren Anläufen die Bahn nach F-dur. Böhmische Einflüsse sind vorhanden, vor allem in Rhythmus und Harmonie, wirken aber gebändigt durch eine gewisse brahmsnahe Färbung und eine eigenständige und neue Themenbildung. Der folkloristische Ton ist nicht mehr zentrales Anliegen Dvoráks. Nicht zuletzt der Klaviersatz mahnt an den verehrten Mentor. Das Werk entstand im Februar/März 1883, kurz nach dem Tod von Dvoráks Mutter. Wie in einem andern f-moll-Werk, das in dieser Saison zu hören war (Mendelssohns Streichquartett op. 80), mag auch hier der Todesfall auf die Stimmung eingewirkt haben. Das Werk war dem Komponisten so wichtig, dass er es bis zur Uraufführung im Oktober 1883, bei der er selber als Geiger mitwirkte, laufend überarbeitete.