Seit seiner Gründung hat das Quartett verschiedene nationale und internationale Auszeichnungen erhalten, die ihre Karriere beflügelt haben, darunter der erste Preis beim „Prix Credit Suisse Jeunes Solistes 2023“, der Wettbewerb Zyklus-Concurs „Primer Palau“ 2022 und der erste Preis beim Orpheus Schweizer Kammermusikwettbewerb 2021.
Trotz ihrer kurzen Laufbahn hat die Gruppe bereits an verschiedenen renommierten internationalen Festivals und in Konzerthäusern teilgenommen, darunter das Lucerne Festival, Kammermusik Basel, Wigmore Hall, die zweite Biennale des Streichquartetts in Barcelona, die Schubertiada in Vilabertran, das Palau de la Música Catalana und das Festival d’Aix-en-Provence, um nur einige zu nennen.
Ihr Engagement für die zeitgenössische Schöpfung spiegelt sich in vielen ihrer öffentlichen Auftritte wider, bei denen sie Welt- und Uraufführungen von Werken von Komponisten wie Raquel García-Tomás, Antoni Ros-Marbà, Elisenda Fábregas und Mauro Hertig präsentierten, unter anderen.
Haydns Quartette op. 76 und 77, 1797 bzw. 1799, sieben und neun Jahre nach Mozarts letzten Beiträgen zur Gattung entstanden, bilden den End- und Höhepunkt der Streichquartettkomposition des 18. Jahrhunderts. Das Opus 76, die letzte Sechserserie Haydns, enthält bedeutende Stücke, ob sie nun einen Namen tragen wie das Quinten-, Kaiser- oder Sonnenaufgang-Quartett oder nicht. Die Nr. 1 ist eines der schönsten und beliebtesten, obwohl es (sieht man von der Bezeichnung Erdödy-Quartette nach dem Widmungsträger Graf Joseph Erdödy für das ganze Opus ab) beinamenlos ist. Es ist dicht und konsequent gearbeitet, und doch lockern kantable und heitere Momente die ernsthaften Partien auf. Als einziges dieser Spätwerke weist es eine – wenn auch knappe – Einleitung auf: drei Forteakkorde. Nach diesem zweitaktigen «Vorhang auf-Motiv» setzt das Thema ein, doch nicht in der ersten Violine, sondern es wird, in g-moll mit dem Cello beginnend, fugenartig auf alle Instrumente verteilt. Die Fugenform wird nicht weitergeführt; eine volkstümliche Melodie bringt ein Seitensatzthema ins Spiel, so dass doch noch ein Sonatensatz zustande kommt. Das mozartnahe Adagio in C-dur, wohl einer der schönsten langsamen Sätze Haydns, verbindet Kantabilität und konzertantes Prinzip. Das Presto-Menuett kann man als Haydns erstes Scherzo im beethovenschen Sinne bezeichnen; das Trio setzt als Kontrast auf ländlerartige, oberstimmenbetonte Volkstümlichkeit. Das Finale, ein Sonatensatz, ist das längste Finale in diesem Opus und wohl auch in Haydns ganzem Quartettschaffen. Es beginnt fortissimo und unisono düster in g-moll, nimmt dann lieblichere Formen an und endet in geradezu gassenhauerhafter Heiterkeit.