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  • Vier Paraphrasen für Oboe, Violoncello und Klavier (2010/11)

Friedrich Cerha 1926-

Der Wiener Friedrich Cerha, bekannt durch die Vervollständigung von Bergs „Lulu“, hat durch ein umfangreiches und abwechslungsreiches Werk von sich reden gemacht. „Baal“ nach Brecht wurde 1982/83 am Theater Basel gespielt. 2012 erhielt er den renommierten Ernst von Siemens Musikpreis. Zu den bei den Ittinger Pfingstkonzerten 2011 uraufgeführten „Paraphrasen“ schreibt Cerha: „Wenn ich bisher in meinem Schaffen Zitate verwendet habe, erzeugen sie in vielen Fällen Allusionen, die nur mir verständlich sind. In den auf eine Einladung Heinz Holligers für ein bestimmtes Programm entstandenen vier Paraphrasen ... habe ich hingegen für alle Welt hörbar zitiert. Es hat mich gereizt, durch die Kombination des Originals mit fremden Elementen eine – wie ich meine – unerwartete, andere Seite des verwendeten Ausgangsmaterials zu zeigen. In der ersten Paraphrase ist es das b-moll-Scherzo von Chopin, in der zweiten die Rigoletto-Arie von Verdi, in der dritten die allbekannte Humoreske von Dvořák und die vierte ist ein Mix aus Johann Strauß, Offenbach, der Marseillaise, der Internationale und Lohengrin. Vielleicht erzeugt das Erkennen des Verfremdeten im Banalen einiges Vergnügen; wiewohl sie in der Technik an meine Chansons aus den 80er Jahren anschließen, ist mir aber wohl bewusst, dass diese Stücke in meinem Schaffen einen Grenzfall darstellen.“
I (Chopin)
II (Verdi)
III (Dvořák)
IV (Mini-Potpourri Johann Strauss etc.)