• Werk-Details
  • Klaviertrio g-moll, op. 3 (1881)

Ernest Chausson 1855-1899

Ernest Chausson, der vielseitig begabte Sohn einer Unternehmerfamilie, hatte auf Geheiss seines Vaters zuerst die Rechte studiert und war 1877 Rechtsanwalt geworden. Später konnte er sich dank finanzieller Unabhängigkeit der Musik zuwenden und studierte bei Massenet und Franck. Im Alter von nur 44 Jahren prallte er mit dem Fahrrad gegen eine Mauer und erlitt einen Schädelbruch. So starb noch im 19. Jahrhundert ein Komponist, der die Verbindung zwischen spätromantischer Tradition, speziell der Wagners, und dem modernen französischen Stil des sogenannten musikalischen Impressionismus bildet, un trait d’union (non négligeable) entre Franck et Debussy. Mit Debussy war Chausson denn auch lange Jahre befreundet. Chausson hatte sich 1880 um den Rom-Preis beworben und war – natürlich, ist man versucht zu sagen – gescheitert. Dies verärgerte ihn so sehr, dass er das Conservatoire verliess. Sein erstes Werk danach war das Klaviertrio. Zur dieser Zeit stand Chausson stark unter dem Eindruck von César Franck. So ist der Rückgriff auf Francks Klanglichkeit und zyklische Konzeption nicht verwunderlich; konkretes Vorbild dürfte Francks Klavierquintett von 1878/79 gewesen sein. Chausson war aber bereits damals eigenständig genug, um ein Werk zu schaffen, das als eines der elegantesten und schönsten Klaviertrios der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelten darf.
Pas trop lent – Animé
Vite – Très vite
Assez lent
Animé