• Werk-Details
  • Streichquartett Nr. 5 "Dank an Opus 132" (1998)

Mario Davidovsky 1934-

Mario Davidovsky wurde in Médanos, Argentinien, geboren. Seine Familie gab ihm Interesse an der Musik und am Judentum mit; sein Vater lehrte ihn das Geigenspielen. Er studierte in Buenos Aires, später bei Aaron Copland und Milton Babbit in Lenox, Massachusetts. Zunächst unterrichtete er in Buenos Aires, später an der Manhattan School und am Columbia-Princeton Electronic Music Center in New York City. 1994 wurde er Professor in Harvard. Er hat neben Orchesterwerken und Werken mit jüdischem Hintergrund oder Text vor allem Kammermusik und Elektronische Musik geschrieben. Er arbeitete, nicht zuletzt als technischer Mitarbeiter, eng mit Edgar Varèse zusammen, mit dem er befreundet war. Seinen ersten Erfolg erlebte er 1954 mit dem 1. Streichquartett. Nach 1970 traten die elektronischen Kompositionen in den Hintergrund und die Kammermusik in verschiedensten Besetzungen und Kombinationen wurden ihm wichtig. Er hat mehrere Preise (u.a. Pulitzer Prize 1971) und Kompositionsaufträge erhalten. Sein 5. Streichquartett (Dauer: 12 Minuten) hat er 1998 für das Mendelssohn String Quartet (in dem heute Nicholas Mann, der Sohn des Gründers des JSQ, die 2. Geige spielt) geschrieben und nutzte diese Komposition auch gleich, um seine Verbundenheit und Vertrautheit mit der klassischen Kammermusik zu demonstrieren. Der Untertitel bezieht sich auf Beethovens 15. Streichquartett in a-moll, op. 132, speziell auf dessen langsamen Satz, den Heiligen Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit, in der lydischen Tonart. Das Werk ist somit ein Dank an einen Dank. Davidovsky sagt dazu: “For my Fifth String Quartet, I took some intervallic material from the very beginning of the first section of the slow movement of Beethoven’s Quartet: [the intervals of] a sixth, a fifth and a minor third. These become important generative cells of my piece and sometimes they seem distantly to echo the Heiliger Dankgesang itself. Large segments of my Quartet depict agitated and unstable landscapes and suggest bits of fragmented stories, projecting a musical narrative seemingly far removed from the peaceful, sublime and famous movement by Beethoven that generated it. Although the two pieces seem to be unrelated, my modest composition would not have existed without the ‘Big Bang’ impressions that have lingered in my memory since I first heard Beethoven’s work. My String Quartet No. 5 is in one, relatively short movement.”