"Mit Opus 20 erreicht die historische Entwicklung von Haydns Quartetten ihren Endpunkt; und weiterer Fortschritt ist nicht Fortschritt in irgendeiner geschichtlichen Bedeutung, sondern schlicht der Unterschied zwischen einem Meisterwerk und dem nächsten. [...] Keine spätere Gruppe von sechs Quartetten, nicht einmal Opus 76, ist so einheitlich gewichtig und so vielgestaltig wie Opus 20." Solches schrieb Donald Tovey vor rund 70 Jahren. Und Ludwig Finscher meint: "Weder früher noch später hat Haydn Streichquartette geschrieben, die so dunkel und schwer zugänglich sind, in de-nen sich so viele Sphären so verwirrend durchdringen wie hier." Das g-moll-Quartett geht dabei am weitesten: Der Kopfsatz, der das bereits erregte Hauptthema in der Durchführung geradezu zertrümmert, ist von enormer Heftigkeit und Leidenschaftlichkeit, ja Grimmigkeit. Das Menuett löst sie in Melancholie auf, ebenso wirkt das f-moll-Trio.