• Composition details
  • Streichquartett (2003/04)

Hanspeter Kyburz 1960-

Hanspeter Kyburz wurde als Sohn von Schweizer Eltern in Lagos (Nigeria) geboren. Er studierte in Graz, Berlin (neben Komposition auch Philosophie, Kunstgeschichte sowie Musikwissenschaft bei Carl Dahlhaus) und Frankfurt bei Hans Zender. Seit 1997 ist er Professor für Komposition an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Er war Leiter des Elektronischen Studios der Musikhochschule Basel. Nachdem er bereits früher einen Kompositionsauftrag des Lucerne Festivals erhalten hatte (Noesis, auch im Eröffnungskonzert des Basler Musikmonats 2001 unter Pierre Boulez aufgeführt), wird sein jüngstes Werk, ein Auftrag der Roche Commissions, am 2. September 2006 vom Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst in Luzern seine Uraufführung erfahren. Das bisher einzige Streichquartett erlebte seine erste Aufführung im September 2004 in Berlin durch das Quatuor Diotima. Es ist «eine Reflexion über die Möglichkeiten und Grenzen der Gattung und zugleich der Versuch, Struktur sinnlich erfahrbar und die unterschiedlichen Formen des Zusammenspiels künstlerisch fruchtbar zu machen» (Martin Demmler im Programmheft der Berliner Philharmonie zum Konzert des Arditti Quartet am 3.11.2005). Das Werk entwickelt in jedem der vier Teile neue und gegensätzliche Klangfarben, die sich intensivieren und verdichten. So wird etwa am Schluss die in Tempo und Dichte gesteigerte Hektik plötzlich aufgelöst und endet gleichsam im Nichts.