• Werk-Details
  • Streichquartett Nr. 1 (1985)

Zurab Nadarejshvili 1957-

Der Georgier Nadarejshvili, der zunächst ein Ingenieur-Studium absolvierte und heute am Konservatorium von Tiflis lehrt, erhielt für sein 1. Quartett 1987 den 1. Preis im Moskauer Wettbewerb für junge Komponisten. Er sieht es, vor allem im 3. Satz, als eine musikalische Reflexion über die emotionalen Erfahrungen der Georgier während der Epoche des Stalinismus und des 2. Weltkriegs. Der erste Satz greift auf alte georgische Lieder zurück, die über eine Struktur brummender Töne gelegt sind. Auch der lebhafte 2. Satz nimmt in Form von Pseudo-Volksliedern aus der Zeit um 1930 auf georgisches Material Bezug, hier eher tänzerischen Charakters. Das Finale kehrt zum Klageton des Beginns zurück. Einzig der Mittelteil unterbricht mit seiner manischen Bewegung in starkem Kontrast die Trauer der Rahmenteile, die auf einem authentischen Klagelied beruht.
Adagio
Allegro vivace
Ad libitum (Quasi adagio)