• Werk-Details
  • Streichquartett Nr. 7, fis-moll, op. 108 (1960)

Dmitrij Schostakowitsch 1906-1975

Das siebte ist Schostakowitschs kürzestes und konzentriertestes Quartett; es dauert etwa zwölf Minuten, nur wenig mehr als die beiden Einzelsätze Weinbergs, die im Programm folgen. Seine drei Sätze gehen ineinander über, was die Kürze und Zusammengehörigkeit betont. Schostakowitsch hat es dem Andenken an seine erste Frau Nina gewidmet, die 1954 einem Krebsleiden erlegen war. Das Werk beginnt mit einem trügerisch leichten Allegretto. Es wird von Dreitonmotiven bestimmt, die zu Beginn über eine Oktave abwärts führen. Doch ist die Musik keinesfalls so leicht, wie Rhythmus und lockere Verbindungen suggerieren. Später werden die Dreitonfolgen auch anders eingesetzt, auch im zweiten Satzteil, wo sie in Triolen erscheinen. Der Satz klingt mit wiederholten Achteln in Fis-dur aus. Das anschliessende Lento in einfacher A – B – A-Form ist mit Dämpfer zu spielen. Klagende Motive und unheimlich wirkende Glissandi bestimmen den Charakter. Das Finale besteht aus zwei Teilen; es greift auf einzelne Motive der beiden früheren Sätze zurück, u. a. auf die Dreitonfolgen. Der nach zwei Anläufen heftig einsetzende erste Satzteil ist eine rasende fugierte Passage. Ein heftiges Dreitonmotiv nimmt diese Hektik zurück und führt zum Schlussteil, in dem das con sordino langsam gespielte Fugenthema das ruhige Ende bestimmt. Zwischen dem 2. und 3. Streichquartett (1939/40 bzw. 1944) komponierte Weinberg im usbekischen Taschkent, wohin er 1941 aus Minsk vor den Nazis geflohen war, zwei einzelne Quartettsätze. Verschiedene Ausdrucksformen und wechselnde Taktangaben (3/8, 5/8, 5/16) bestimmen die einzelnen Abschnitte des Capriccios. Dabei wird eine Art lockeren Walzers zeitweise von überraschenden Kontrasten durchsetzt, die einen neuen Rhythmus betonen und zwischendurch auch energisch kraftvoll werden können. Ein zarter Pianissimo-Schluss beendet den Satz. In der ganz con sordino zu spielenden Aria erklingt über einem von 2. Geige und später Bratsche getragenen zarten Grundrhythmus eine nostalgisch klingende Melodie.
Allegretto –
Lento –
Allegro – Allegretto