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  • 6 Lieder aus «Schwanengesang», D 957, Nr. 8–13 (Heinrich Heine) (1828)

Franz Schubert 1797-1828

Was als Schwanengesang bekannt ist, ist kein Liederzyklus à la Schöne Müllerin oder Winterreise, sondern eine recht willkürliche Zusammenstellung von späten Liedern Schuberts (7 nach Rellstab, 6 ganz aktuelle nach Heine-Gedichten [Heine ist Jahrgangsgenosse Schuberts], dazu das isolierte Seidl-Gedicht Die Taubenpost) durch den uns bereits im 1. Konzert der Saison begegnenden Wiener Verleger Tobias Haslinger von 1829. Mehr noch als die Rellstab-Vertonungen bilden die Heine-Lieder allerdings in sich eine Art Zyklus. Hier, in seiner auch literarisch modernsten Phase, findet Schubert in der Vertonung von sechs Gedichten aus Heines Buch Heimkehr noch einmal zu ganz neuer Ausdruckskraft. Neben den meist düsteren Charakter – man höre etwa das unheimliche Schlussstück Der Doppelgänger oder Die Stadt, das an zeitgleiche Bilder Caspar David Friedrichs erinnert (Brahms hat eine Klavierfigur dieses Liedes in seinem Klavierquartett op. 26 wieder aufgenommen) – treten ungewöhnliche harmonische Mittel, etwa im Atlas, wo «die ganze Welt der Schmerzen» auf dem Sänger lastet.
Der Atlas
Das Fischermädchen
Am Meer
Die Stadt
Ihr Bild
Der Doppelgänger