• Werk-Details
  • Sonett CXXVIII (How oft, when thou, my music, music play’st) für Sopran und Violine (Text: William Shakespeare) (1970/2000)

Joseph Summer 1956-

Joseph Summer ist in North Carolina geboren und studierte am Oberlin College in Ohio. Zunächst ist er als Komponist einer Reihe komischer Opern, die auf den derben Geschichten aus Boccaccios «Decamerone» basieren, in Erscheinung getreten. Seit einiger Zeit widmet er sich der Vertonung von Texten William Shakespeares. Neben den einzelnen Szenen, Sonetten und Liedern von Shakespeare in seiner Sammlung «The Oxford Songs» schuf Summer die Opern «Hamlet» (2006) und «The Tempest» (2013). Mehrere seiner in der jüngeren Vergangenheit entstandenen Streichquartette sind vom Ulysses Quartet aufgenommen worden. Die Vertonung des Shakespeare-Sonetts Nr. 128 fungiert zugleich als Finalsatz der «Sonata for violin and soprano», die das achte Buch der «Oxford Songs» bildet. Summer komponierte das Werk in verschiedenen Phasen; der dritte Satz «Sonnet CXXVIII» entstand 1970 und wurde 2000 überarbeitet, der erste und zweite Satz entstanden als Ergänzung ca. 2010. William Shakespeare How oft, when thou, my music, music play’st (Sonnet 128) How oft, when thou, my music, music play’st, Upon that blessed wood whose motion sounds With thy sweet fingers, when thou gently sway’st The wiry concord that mine ear confounds, Do I envy those jacks that nimble leap To kiss the tender inward of thy hand, Whilst my poor lips, which should that harvest reap, At the wood’s boldness by thee blushing stand! To be so tickled, they would change their state And situation with those dancing chips, O’er whom thy fingers walk with gentle gait, Making dead wood more blest than living lips. Since saucy jacks so happy are in this, Give them thy fingers, me thy lips to kiss. Wie oft, wenn Deine zarten Finger springen Über das Holz, beglückt durch ihr Berühren, Dass wunderbare Weisen ihm entklingen, Die wohllautvoll mein Ohr und Herz verführen, Beneid’ ich diese Tasten, wie sie nippen Glückseligkeit von Deiner Hand gespendet, Derweil erröthend meine armen Lippen Ihr Anrecht sehn an kühnes Holz verschwendet. Gern würden sie um solche Wonne tauschen Mit jeder Taste, die sich tanzend bückt: Wenn lieber Deiner Hand melodisch Rauschen Das todte Holz als meinen Mund beglückt. Doch wenn das freche Holz geküsst sein muss: Reich’ ihm die Hand, die Lippe mir zum Kuss! Übertragung: Friedrich Bodenstedt (1866)

Dauer ca.: 0:05

Aufführungen