• Composition details
  • Vier Gesänge op. 70 (1875-77)

Johannes Brahms 1833-1897

Wenig bekannt ist auch das 1877 erschienene op. 70 von Brahms mit vier leisen Liedern (nur einmal forte in einem Klaviersolo des ersten Lieds). Hier sind es die beiden mittleren, die besonders interessieren. Lerchengesang zeigt Brahms von der feinen, doch expressiven Seite; Vorspiel und Nachspiel sind klanglich besonders reizvoll. Die Singstimme mit ihren Triolen hat bei ihrem Einsatz und in der zweiten Strophe gleich zweimal einen Takt unbegleitet zu singen. Die graziöse Serenade (Vortragsvorschrift grazioso) mit verspielten Klavierfiguren zeigt einen heiter-hellen Brahms. Von den sechs ausgewählten Liedern ist die Eichendorffvertonung das einzige frühe. Bei aller Liedkunst von Brahms, mit Schumanns Vertonung op. 39/1 kann sie sich nicht messen. Brahms hat den Text nicht direkt Eichendorff entnommen, sondern bei Schumann mit dessen Änderungen entlehnt.
Im Garten am Seegestade (Carl Lemcke)
Lerchengesang (Karl Candidus)
Serenade (J. W. von Goethe)
Abendregen (Gottfried Keller)