Edith Canat de Chizy wurde 2005 als erste Komponistin ins Institut de France aufgenommen. Sie ist ausgebildete Geigerin, und hat an der Sorbonne in Kunst, Archäologie und Philosophie abgeschlossen. Ihre musikalische Ausbildung erhielt sie am Conservatoire National Supérieur de Paris, wo sie mit mehreren Premiers Prix ausgezeichnet wurde. Nachdem sie zuerst bei Ivo Malec studiert hatte, schloss sie sich Maurice Ohana (1914-1992) an (vgl. das 5. Konzert, in welchem das Quatuor Psophos sein 2. Quartett spielte). Über ihn hat sie auch eine Monographie veröffentlicht. Sie erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge und Preise. Ihr Schaffen umfasst verschiedene Gattungen: Orchesterwerke (u.a. ein Cellokonzert Moϊra, ein Bratschenkonzert Les Rayons du Jour [Auftragswerk des Orchestre de Paris] und ein Geigenkonzert Exultet), Kammermusik, Vokalmusik u.a.m. Auffällig bei Canat sind die suggestiven Titel ihrer Werke; dies gilt auch für die beiden Streichquartette, welche mit ihren Titeln die Lebendigkeit (der Gattung?) suggerieren. Das 1. Streichquartett Vivere entstand 2000. Das zweite mit dem Titel Alive ist ein Auftragswerk für den Streichquartettwettbewerb von Bordeaux (ex-Evian) und war dort im Juli 2003 Pflichtstück, mit welchem das Quatuor Ebène brillierte. Es ist zweiteilig gehalten.