• Werk-Details
  • Streichquartett Nr. 2, A-dur (1822)

Juan C. de Arriaga 1806-1826

Den spanischen Mozart oder Schubert hat man ihn genannt, den keine zwanzig Jahre alt gewordenen Juan Crisóstomo Jacobo Antonio de Arriaga y Balzola aus Bilbao, der keine Gelegenheit hatte, über den Status des Wunderkinds hinauszutreten. Bei aller Vorsicht: Ein Körnchen Richtigkeit haben die Vergleiche. Mit Mozart verbindet Arriaga sein Geburtstag: Auf den Tag genau 50 Jahre nach ihm wurde er am 27. Januar 1806 geboren. Und seine drei Quartette kann man, auch in der Qualität, mit den nur wenig zuvor und in vergleichbarem Alter entstandenen frühen Quartetten Schuberts vergleichen, mögen sie stilistisch auch nicht der Wiener Klassik angehören. Arriaga hatte bereits mit elf Jahren in Bilbao «begonnen, Quartette zu komponieren», wie sein Vater berichtet. Die drei bekannten Quartette entstanden in Paris, wo sich der junge Komponist seit Herbst 1821 aufhielt – und einer wahren Quartettmode begegnete. Trotz einer gewissen Bevorzugung der 1. Violine wenden sich seine Quartette vom Pariser Typus des Quatuor concertant ab, schon allein in ihrer Viersätzigkeit. Modern ist Arriaga weniger äusserlich (er belässt trotz der Bezeichnung Scherzo das Menuett), als im Verschleiern der Übergänge und in der Tonsprache. So ist er einer der ersten, der eine rein im Pizzicato zu spielende Passage wagt. Weitere Qualitäten der drei Werke sind harmonische Überraschungen, der sorgfältige Aufbau und die Schönheit der Melodik.
Allegro con brio – Più Allegro
Andante
Menuetto (Scherzo) – Trio
Andante ma non troppo – Allegro