• Werk-Details
  • Klaviertrio Nr. 36, Es-dur, Hob. XV:22 (1794/95)

Joseph Haydn 1732-1809

Von Haydns 45 Klaviertrios ist nur eines wirklich berühmt (Nr. 39), wohl weil man es am „all’Ongarese“-Finale leicht identifizieren kann. Der gegenüber den Streichquartetten geringere Bekanntheitsgrad vieler Trios liegt aber möglicherweise auch daran, dass es Haydn nur selten gelungen ist, eine ideale Verbindung zwischen Streichern und Klavier zu erreichen. Dies liegt zum Teil auch am Wunsch der (englischen) Auftraggeber nach einfachen Streicherparts. Das wenig bekannte, doch reizvolle Es-dur-Trio ist ein Beispiel dafür: Die Cellostimme ist eher dürftig, so dass man sie beinahe weglassen könnte. Selbst typische Basslinien gibt Haydn oft nicht dem Cello, sondern nur dem Klavier. Auch die Geige ist häufig eng ans Klavier angelehnt. Oft verstärken die beiden Streicher nur gewisse Haupttöne des Klaviers, so im schönen Alla breve-Adagio in G-dur, wo sie häufig die Vierteltöne unterstreichen, sonst aber, wenn sie nicht gerade Pause haben, ab und zu die Klavierstimme mitspielen. Gerade diesen Satz könnte man sich gut ohne Streicher in einer Klaviersonate vorstellen.
Allegro moderato
Poco Adagio
Finale: Allegro