• Composition details
  • Streichquartett Nr. 71, Es-dur, op. 71, Nr. 3, Hob. III:71 (1793)

Joseph Haydn 1732-1809

Das Es-dur-Quartett Haydns gehört zur einheitlichen Gruppe der sechs Apponyi-Quartette op. 71 und 74. Graf Apponyi war 1785 Haydns Pate bei der Aufnahme zu den Freimaurern gewesen. Wie bei op. 54 und 55 hat der Verleger die Sechserserie auf zwei Dreiergruppen aufgeteilt, wohl weil er dadurch mehr einzunehmen hoffte. Man hat in diesen zwischen den beiden Englandreisen entstandenen Quartetten einen orchestralen Gestus festgestellt und sie als «einfacher, eindeutiger und grösser, emphatischer gebaut» charakterisiert. Der Kopfsatz des Es-dur-Werks beginnt mit einem Forteakkord aus zwölf Noten, dem eine Viertelpause und eine ganztaktige fermatierte Generalpause folgt. So packt und überrascht Haydn das Publikum. Überraschend ist auch der 2/4-Takt im Kopfsatz. Der Themenbeginn des monothematischen Satzes besteht aus zwei zweitaktigen Teilen. Interessant ist der zweite: Auf zwei Achtel folgen vier Sechzehntel, denen im vierten Takt drei gleiche Staccato-Achtel folgen. Dieses Motiv wird in der Durchführung wichtig. Das B-dur-Andante ist der erste Variationen-Satz in einem Haydn-Quartett. Er folgt allerdings nicht dem üblichen Schema. Das Menuett ist weniger auf das Tänzerische ausgerichtet, im Trio fallen am Ende die in höchste Regionen aufsteigenden Geigenpassagen auf. Im eher kurzen Finale im 6/8-Takt, einem Sonatenrondo, spielt Haydn mit einem walzerartigen raschen Thema.
Vivace
Andante con moto
Menuet – Trio
Finale: Vivace