• Werk-Details
  • Streichquartett e-moll, op. 16 (1902)

Albéric Magnard 1865-1914

Magnards knapp dreiviertelstündiges Streichquartett entstand zur gleichen Zeit wie das von Ravel. Es gehört zusammen mit der 4. Sinfonie (1912/13) zu seinen bedeutendsten Instrumentalwerken. Harry Halbreich, einer der besten Kenner Magnards, charakterisiert das Werk so: «Voici la plus complexe, la plus ambitieuse et [...] la plus obscure aujourd’hui encore des grandes œuvres de Magnard. [...] Chef-d’œuvre abrupt et intimidant, difficile et sans compromis aucun, c’est, dans sa radicalité audacieuse, un des plus grands Quatuors écrits depuis la mort de Beethoven.» Drei der vier Sätze sind formal Sonatensätze, aber wie der Kopfsatz zeigt, in komplexer Form. Vielgestaltige Blöcke, immer variiert, vertreten die klassischen Teile eines Sonatensatzes. Dreimal erscheint eine Large-Phase mit langen Noten. Der 2. Satz im 3/8-Takt ist trotz dem Titel «Sérénade» ein Scherzo. Im nicht so bezeichneten Trio (G-dur) wandern zu Beginn die vier ersten Thementakte fugenartig durch alle vier Stimmen. Den Chant funèbre benennt Halbreich als «sommet expressif et aussi intellectuel de l’œuvre». Eindrücklich ist der im Pianissimo verklingende Schluss. Im Schlusssatz in E-dur wird die Exposition wiederholt. Die erste Themengruppe bringt hintereinander drei verschiedenartige Elemente, von denen das erste durch Sechzehntelfolgen, das zweite durch den populären Charakter und das dritte durch drei Fortissimo-Viertel geprägt ist.
Sonate. Animé
Sérénade
Chant funèbre
Danses

Dauer ca.: 00:40

Aufführungen