• Composition details
  • Lieder nach Gedichten von Johann Wolfgang von Goethe: Gesänge der Mignon aus «Wilhelm Meisters Lehrjahre» (1814-26)

Franz Schubert 1797-1828

Schubert hat 57 Goethe-Gedichte vertont, einige davon, so Gesänge aus Wilhelm Meister mehrfach: So lasst mich scheinen dreimal, Nur wer die Sehnsucht kennt sogar sechsmal. Zyklisch, vergleichbar den Gesängen des Harfners D 478 (2 Fassungen, 1816 bzw. 1822), hat Schubert drei Mignon-Lieder unter der Opuszahl 62 (D 877) bearbeitet. Dabei liegen zwei alternative Vertonungen von Nur wer die Sehnsucht kennt vor, eine als Duett Mignon-Harfner (op. 62/1), eine als Sololied. Wenn Schubert die Tonarten des Zyklus D 877 (e-moll, a-moll, H-dur) bewusst aufeinander bezogen hat, so war ihm wohl wichtig, nicht irgend eine bereits früher komponierte Variante als Sololied in die im März 1827 erschienene Ausgabe aufzunehmen, sondern eine passende Vertonung. Die Komposition des textlich zugehörigen Kennst du das Land erfolgte, wie auch die erste Vertonung von Nur wer die Sehnsucht kennt (D 310), über zehn Jahre zuvor und verrät noch den Einfluss von Beethovens genialer Vertonung (op. 75, 1809). Warum aber Schubert gerade diesen Text später nicht noch einmal vertont hat, um ihn den drei Liedern D 877 beizufügen, ist unbekannt.
Kennst du das Land, D 321 (1815)
Heiss mich nicht reden, op. 62/2, D 877 (1826) *
Nur wer die Sehnsucht kennt, op. 62/4, D 877 (1826)
So lasst mich scheinen, op. 62/3, D 877 (1826) *