• Werk-Details
  • La Ronde für Klavierquintett (2000)

Thierry Escaich 1965-

Der französische Organist, Komponist und Hochschullehrer Thierry Escaich hat bereits während seiner Studien in Paris zahlreiche erste Preise gewonnen. 1992 wurde er zum Professor für Komposition und Improvisation an das Conservatoire national supérieur de musique de Paris berufen; seit 1997 ist er Titularorganist der Pfarrkirche St-Etienne-du Mont in Paris. 2020/21 wirkt er als Organist-in-Residence in Dresden. Seine zahlreichen Kompositionen umfassen neben Orgelwerken Opern (zuletzt Point d’orgues, UA 7. März 2021), Orchesterwerke und Solokonzerte und Kammermusik. «La Ronde» (Reigen) wurde von Escaich am Klavier und dem Quatuor Ysaÿe am 8. Oktober 2000 uraufgeführt. Das 13 Minuten lange Werk wurde nach der Lektüre des Theaterstücks «Reigen» von Arthur Schnitzler komponiert. «Dieses Stück schildert in zehn erotischen Dialogen die ‹unerbittliche Mechanik des Beischlafs› (der im Stück selbst nicht gezeigt wird) und sein Umfeld von Macht, Verführung, Sehnsucht, Enttäuschung und das Verlangen nach Liebe. Es zeichnet ein Bild der Moral in der Gesellschaft des Fin de siècle und durchwandert dabei in einem Reigen alle sozialen Schichten vom Proletariat bis zur Aristokratie» (Wikipedia). Escaich schreibt über die Form des Werks: «Wenn man die eher komplexe Struktur des Quintetts – komplex im Sinne der dauernden Verwicklung der thematischen Zellen und der verschiedenen musikalischen Stimmungen – vereinfachen möchte, so könnte man sie am ehesten als Rondo bezeichnen.» Weiter schreibt er: «Les couplets – construits principalement comme des variations sur le matériau offert par cette mélodie – seraient, au contraire, ces passages qui tentent de conduire la pièce vers des climats musicaux franchement différents: un scherzo un peu fantasque en pizzicati de cordes, une valse lente – au centre de la pièce – presque extatique, un ostinato final agité dans lequel des réminiscences de valses tournoyantes semblent vouloir s’imposer par bouffées.»